Am letzten Sonntag fuhr ich zusammen mit Stephan und Nicole vormittags durch das Mindener Hinterland westwärts in Richtung Osnabrücker Landkreis. Ziel war der ca. 5000 Einwohnerort Lechtingen, als Austragungsorts des Lechtinger-Skate-Events mit einem 30km-Hauptrennen über 5 Runden à 6km. Wir kamen bei leicht grauem Himmel nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt um gut halb zwölf in Lechtingen an. Einige Absperrungen und Heuballen am Straßenrand ließen bereits vermuten, dass im Ort eine Veranstaltung bevorsteht. Nachdem wir eingeparkt hatten, erkundeten wir das Veranstaltungsgelände, besorgten unsere Startunterlagen und beobachteten einige Kinder- und Jugendläufe an der Start- und Zielgeraden.

In der Pause zwischen den Läufen und dem Hauptrennen in dem wir starteten, bezogen wir unsere Skates und Ausrüstung und machten uns ein wenig mit der Strecke vertraut. Die vor 2 Jahren neu geteerte Start- und Zielgerade - von den Veranstaltern liebevoll „Schwarzes Eis“ getauft – wurde ihrem Namen schon sehr gerecht. Sehr glatt und ohne Flicken auf gut 2km Länge purer Skatespaß. Am Ende der Geraden bot sich nach leichtem Gefälle mit einer 110° Kurve die erste Schlüsselstelle der Strecke,    wer sich hier verschätzt, lauft schnell mal durchs Gras oder landet im Graben. Nach der Kurve bot sich ein gut 1km langer, zweiteiliger  Anstieg auf den „Lechtinger Berg“, dem höchsten Punkt der Strecke. Dem Berg folgten eine leicht abschüssig beginnende Gerade, welche in ein Waldstückchen wieder anstieg und wiederum in einen erneut abschüssigen kurvigen Abschnitt mündete. Nach langen Gleitstücken durch Felder und Wohngebiet ging es noch einmal etwas bergab unter der B68 hindurch bevor nach einem Kreisel das „Schwarze Eis“ begann.

Nach der Besichtigungstour trafen wir uns nochmal am Auto und füllten unsere Verpflegung auf. Leider begann es jetzt doch noch zuzuziehen und zu regnen, auch ein paar leichte Donner waren zu hören. Statt sich noch ein paar Meter warm zufahren, suchte fast das gesamte Starterfeld noch einmal trockene Plätze auf und wechselte zum Teil noch kurzfristig auf Regenrollen. So schnell wie sich der Schauer aufbaute, so schnell verflog er wieder, hinterließ jedoch eine klitschnasse Piste auf der gestartet wurde. Während die erste Runde noch sehr nass war,  am Lechtinger Berg auf einer Straßenseite sogar ein kleiner Fluss über die Strecke floss, trocknete die Strecke mit fortlaufender Renndauer durch aufklarenden Himmel und Sonnenschein immer weiter ab, sodass ab der dritten Runde die Straßen, bis auf Wald- und Schattenstücke weitestgehend trocken waren. Ein Highlight war es für mich zu sehen, mit welch einer Leichtigkeit eine Gruppe Top-Skater um Markus Pape am schwersten Steilstück an mir vorbeizogen und mich quasi stehen ließen obwohl ich selbst noch das Gefühl hatte den Berg recht gut zu meistern. Nach 5 Runden, gut 1:20h und 30km Rennkilometern in den Beinen war es besonders toll, dass das skatebegeisterte Lechtinger Publikum wirklich jeden der im Ziel eintrudelte anfeuerte nochmal letzte Kräfte für einen Zielsprint zu mobilisieren, als wäre man auf eine der ersten Plätze. Ein schönes Rennen, auf einer interessanten Strecke, das bei immer besser werdenden Wetter Lust auf mehr gemacht hat, der Sommer ist ja noch lange nicht vorbei ;)